Freitag, 16. März 2012

Ich hab dich im Gefühl

Autor/in: Cecilia Ahern
Verlag: Fischer Verlag Orginaltitel: Thanks For The Memories

Joyce überlebt nur knapp einen Unfall - und weiß, dass sie ab jetzt ganz anders leben will. Doch irgendetwas ist seltsam: Sie kann auf einmal fremde Sprachen und erinnert sich an Dinge, die sie gar nicht erlebt hat. Justin ist als Gastdozent in Dublin. Er ist verdammt einsam, würde das aber nie zugeben. Als er eine junge Frau trifft, die ihm ungewöhnlich bekannt vorkommt, ist er verwirrt - er kommt einfach nicht drauf, woher er sie kennen könnte...

Aufmachung
... Leider ein wenig lieblos. Zu diesem Buch könnte man doch bestimmt ein wundervolles Cover entwickeln, oder nicht? Aber es ist einfach nur blau.. und die weiße Schrift finde ich auch nicht so toll. Wenn es dann so wie "in den Himmel geschrieben" wäre, DAS wär vielleicht schön. Da können auch die kleinen Schmetterlinge über den neuen Kapiteln nichts mehr machen - Im Bezug auf die Aufmachung bekommt dieses Buch von mir null Punkte.

Inhalt
Irgendwie kann ich noch nicht sagen, ob ich das Buch liebe oder ob mir eine klitzekleine Kleinigkeit fehlt. Eigentlich ist der Roman sehr schön aufgebaut - Die Blutspende, die Erinnerungen, die zufälligen Treffen (Besonders die fand ich wirklich süß und zum Teil total lustig gestaltet)... Alles toll. Die Geschichte wirkt nicht aus der Luft gegriffen, obwohl manche Begegnungen etwas SEHR zufällig sind. Aber genau das macht es eigentlich aus.
Hintendrauf steht irgendwas in der Art "es ist ein Buch zum Lachen und Weinen" - ich finde, das trifft es ziemlich genau. Ich musste wirklich oft lachen. Vor allem Joyce' Vater ist wirklich goldig und frischt alles ein wenig auf. Und, jaaa, weinen musste ich auch. Muss ich zugeben. Besonders am Anfang, als Joyce in ihr altes Haus zieht und so viele Erinnerungen wieder aufkommen, und auch die Art, wie Cecilia Ahern mit den Gefühlen Verlust und Trauer umgeht, ist sehr emotional. Ihre merkwürdig-schmerzliche Gleichgültigkeit hat mich zu Tränen gerührt. ♥ In Punkto Gefühl ist das hier ein ganz großer Roman!!

Charaktere
Alle Charaktere könnte es so in echt geben. Joyce und Justin sind gute Hauptcharaktere, die sich schön ergänzen. Auf jeden Fall lagen die beiden, und auch alle Nebencharaktere, sehr am Herzen. Und Henry ist so süß und lustig! :) Wie er Grace's Bild zum Rauchen umdreht, hach.

Schreibstil
Aherns Stil konnte mich leider nicht immer überzeugen. Er ließ sich gut lesen, ieine Frage, und auch die Gefühle und situationen wurden gut vermittelt, aber das gewisse Etwas hat sie leider nicht. Vor allem hat es mich etwas gestört, dass Joyce aus der Ich-Form erzählt und Justin in der Er-Sie-Form. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn man beide Handlungsstränge jeweils aus der Sicht der Charaktere erlebt hätte. Und womöglich fand ich auch aus diesem Grund den Präsens eher unglücklich gewählt - Bei Joyce ging es ja aber ich finde immer dass die Kombination Präsens und Er-Sie-Form leicht hektisch wirkt. (Dafür habe ich wirklich sehr sehr schnell gelesen :D) Aber dennoch wurde die Geschichte schön erzählt.
Da ich mir von dem Buch nicht allzu viel erwartet habe (Sorry aber es ist und bleibt eine emotionale Urlaubslektüre), wurde ich auch nicht wirklich enttäuscht.

3,5/5 Punkte :)
Ich würde das Buch empfehlen, falls man einfach nicht weiß, was man lesen soll oder vielleicht auch mal einen Moment Abstand von den epischen und anspruchsvolleren Büchern braucht. Und wer nah am Wasser gebaut ist (bin ich eigentlich nicht und ich hab sogar auch geweint :O) kann hier schön ein bisschen rumheulen - auf der nächsten Seite kommt ja auch wieder der nächste Gag.

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